Fröbel Jahresbericht 2024: Bildung. Für Kinder. - Bericht - Seite 119
entscheidenden Beitrag zur Wahrnehmung und
professionellen Bearbeitung von Kinderschutzthemen.
„Ich beschäftige mich intensiv mit den Beteiligungs- und Beschwerdestrukturen in unserer
Einrichtung. Kinder haben ein Recht auf Partizipation. In einem Teamprozess ist es mir gelungen,
gemeinsam mit meinem Team eine KitaVerfassung zu erarbeiten, um Beteiligungs- und
Beschwerdeverfahren für Kinder zu verstetigen.
Wir haben festgelegt, worüber jedes Kind selbst
entscheidet, worüber Kinder und Erwachsene
gemeinsam entscheiden und worüber Kinder
nicht entscheiden dürfen.“
Multiplikatorin im Fröbel-Kindergarten Kneipp-Piraten, Cottbus
Mut, Engagement und Konfliktbereitschaft sind
oft gefragt, denn es geht darum, sich für Kinder
und ihre Rechte einzusetzen und das Team für
sensibilisiertes Handeln zu gewinnen. Die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren unterstützen
Erwachsene dabei, ihr eigenes Verhalten zu
reflektieren und unbewusste Machtungleichgewichte zu erkennen. Diese können sich darin
zeigen, dass Kinder in ihren Belangen nicht ernst
genommen oder adultistisch behandelt werden.
Um diesen Wandel weiter voranzutreiben, plant
Fröbel in 2025 weitere Kurse in Köln, Berlin und
Baden-Württemberg für rund 50 neue Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für Kinderschutz.
Perspektivisch soll jede Fröbel-Einrichtung von
einer entsprechend qualifizierten Fachkraft
unterstützt werden.
Neben der Qualifizierung setzt die Abteilung
Kinderschutz auf die langfristige Bindung und
Weiterentwicklung der Multiplikatorinnen und
Multiplikatoren. Jährliche Vernetzungstreffen –
online und in Präsenz – bieten Raum für Austausch, Reflexion und fachliche Vertiefung.
Themen wie Suchterkrankungen von Eltern,
sexuelle Übergriffe unter Kindern oder psychische Gesundheit von Fachkräften standen zuletzt
im Fokus. Die hohe Beteiligung zeigt das große
Engagement unserer Fachkräfte.
Darüber hinaus bereichern internationale Perspektiven unsere Arbeit: In den Jahren 2022 und
2023 nahmen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren an Erasmus+-Reisen nach Litauen und in
die Niederlande teil, die den Austausch zu Kinderrechten weiter intensivierten.
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