Fröbel Jahresbericht 2024: Bildung. Für Kinder. - Bericht - Seite 58
„Wegen der sinkenden Kinderzahlen müssen das
Land Brandenburg und die Landeshauptstadt
Potsdam dringend investieren und das Personal
halten. Die freien Kapazitäten sollten zudem
verstärkt für Familienarbeit genutzt werden
bspw. für Familienzentren.“
Johannes Hille, Fröbel-Geschäftsleiter für die Region
Westbrandenburg
Mit seiner heterogenen Bewohnerschaft ist der
Potsdamer Stadtteil „Zentrum Ost“ ein Sozialraum mit vielen Herausforderungen. Gemeinsam
mit der neuen Kita-Sozialarbeit wird das FröbelFamilienzentrum eine neue Anlaufstelle für
Beratung und Aktivitäten für alle Familien.
Das ESF-geförderte Projekt mit einer Laufzeit bis
Mai 2027 steht ab sofort allen Familien mehrmals
wöchentlich offen. Angeboten werden beispielsweise Eltern-Kind-Kurse, sozialrechtliche Beratungen oder Elternworkshops. Hand in Hand
arbeiten die Kolleginnen mit den Teams von drei
Fröbel-Einrichtungen im Zentrum Ost sowie der
benachbarten Grundschule zusammen.
familienzentrum-nuthepark.froebel.info
Die Angebote im neuen Familienzentrum Nuthepark
sind vielfältig – wie die Familien selbst.
Kita-Sozialarbeit bei Fröbel
Zu welchen Themen beraten Sie Eltern
typischerweise?
Stefanie Held: Viele Eltern suchen Beratung
rund um das Thema Anträge/Antragstellung,
z. B. für finanzielle Hilfen wie Bürgergeld oder
Bildungs- und Teilhabeleistungen oder den
Wohnberechtigungsschein. Aber auch, wie man
über die Grundsicherung eine Unterstützung
für das eigene Kind im Kindergarten bekommen kann. Häufig unterstütze ich Familien
auch bei der Kontaktaufnahme zu Fachärztinnen und -ärzten sowie Therapeutinnen und
Therapeuten. Darüber hinaus kommen auch
alltägliche Fragen zum Thema Eingewöhnung,
Entwicklung und Kindergesundheit hinzu.
Roman Jaworski: Dem kann ich mich nur
anschließen. Manche Familien benötigen auch
Hilfe bei der Suche nach einem geeigneten
Sportverein oder einem kulturellen Angebot,
andere wiederum brauchen gezielte Unterstützung bei spezifischen Erziehungsthemen bis
hin zu Hilfen zur Erziehung.
Wie sieht für Sie ein klassischer
Arbeitstag aus?
Stefanie Held: Kein Tag ist wie der andere!
Natürlich gibt es regelmäßige und feste
Termine, aber trotzdem bringt jeder Tag seine
eigene Geschichte mit sich, denn ich weiß nie,
wer spontan mit welchem Thema den Weg zu
mir findet.
Roman Jaworski: Die Rolle des Kita-Sozialarbeiters ist wirklich vielfältig und dementsprechend variieren die täglichen Aufgaben
sehr. Aber tendenziell nutzen Eltern vor allem
morgens und nachmittags während der
Hol- und Bringzeit die allgemeinen Unterstützungsangebote. Die Zeit dazwischen ist
unglaublich variabel. Aktuell steht das Thema
kultursensible Eingewöhnungen im Vorder-
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