Fröbel Jahresbericht 2024: Bildung. Für Kinder. - Bericht - Seite 74
Anhand der Ergebnisse können Fortbildungen
gestaltet, Abläufe verändert und gute Ergebnisse
auch einmal gemeinsam gefeiert werden. Und wir
können Eltern und der interessierten Öffentlichkeit eine Rückmeldung zur objektiven Qualität
unserer Einrichtungen geben – was in Zeiten, in
denen die Qualität des Gesamtsystems immer
wieder in Frage gestellt wird, stetig an Bedeutung
zunimmt.
Gemeinsam mit der pädquis Stiftung hat Fröbel
die sogenannte Machbarkeitsstudie auf den Weg
gebracht. Wieso Machbarkeitsstudie?
Stefan Spieker: Es herrscht Einigkeit darüber,
welch große Bedeutung die frühe Bildung für den
langfristigen Bildungserfolg von Kindern hat und
damit für mehr Bildungsgerechtigkeit sorgt.
Insbesondere die Prozessqualität in Kindertageseinrichtungen spielt hierbei eine entscheidende
Rolle. Eine Machbarkeitsstudie ist daher notwendig, um ein fundiertes Verständnis für die Umsetzbarkeit eines bundesweiten Qualitätsmonitorings
zu gewinnen. Die Studie, die von Juli 2023 bis April
2024 durchgeführt wurde, zielt darauf ab, die
Voraussetzungen und möglichen Hindernisse für
ein solches Monitoringsystem zu identifizieren.
Dabei sollen auch Antworten auf die Frage gefunden werden, wie die pädagogische Qualität im
frühkindlichen Bildungsbereich regelmäßig bewertet werden kann und welche Auswirkungen dies
auf die Grundschulphase haben könnte.
Fröbel veröffentlicht nun sogar die Ergebnisse
der externen Evaluation. Welchen Grund hat das?
Stefan Spieker: Vor dem Hintergrund des aktuell
branchenübergreifenden Fachkräftemangels fällt
es sehr schwer, eine generelle Ausweitung des
Personalschlüssels umzusetzen. Umso wichtiger
ist gerade jetzt die Betrachtung der Ergebnisqualität unserer Kindertageseinrichtungen. Den
Schritt, den wir bei Fröbel gegangen sind, sollten
alle Träger und Einrichtungen gehen: Mit ihrer
Qualität transparent umzugehen. Das stärkt das
Wunsch- und Wahlrecht der Eltern, stellt letztlich
das Kind in den Mittelpunkt und versachlicht die
Diskussion über die weitere Entwicklung der Kitas
als Bildungsinstitutionen.
Input
Das Monitoring berücksichtigt verschiedene
Qualitätsdimensionen wie Prozess-, Struktur- und
Orientierungsqualität sowie den Familienbezug.
Experteninterviews beziehen die Perspektiven
Output
Familienexternes Betreuungssetting
(Betreuungssetting Familie)
Orientierungsqualität
z. B. Auffassungen über
Bildung und Erziehung
Prozessqualität
Bildung, Erziehung
und Betreuung
Strukturqualität
z. B. Gruppengröße,
Erzieherinausbildung
Qualität
des Familienbezugs
Vernetzung mit
anderen Stellen
Outcomes
Kindliche
Bildung/Entwicklung
Sprache, Kognition,
Sozial-emotionale,
motorische Entwicklung.
Alltagsfertigkeiten
Familie
Elternzufriedenheit,
Möglichkeiten der
Erwerbstätigkeit,
Sozio-ökonornische
Situation
Sozial- und ökokultureller Kontext
(Tietze et al., 2013)
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